Nachfrage nach Psychotherapie steigt um 40% seit Corona
Eine neue Erhebung der Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) zeigte, dass die Patientenanfragen während der Corona-Pandemie stark angestiegen sind. Nämlich um durchschnittlich 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mehr Anfragen - mehr Plätze?
Der Anstieg der Anfragen von durchschnittlich 40 Prozent in Deutschland bedeutet jedoch nicht, dass all diese Personen auch einen Therapieplatz bekommen. Die Erhebung zeigte weiters, dass nur jede/r Vierte der Suchenden auch einen Therapieplatz erhält.
Diese Zahlen beziehen sich auf Deutschland, in Österreich gab es bis dato keine ähnliche Erhebung. Es lässt sich jedoch davon ausgehen, dass es sich in Österreich ähnlich verhält.
Belastende Situation für Betroffene - und Therapeut*innen
Die lange Suche nach einem Therapieplatz, die Wartezeiten und die geringe Aussicht auf Kassenfinanzierung sind große Belastungen für die Betroffenen. Es wird Zeit, dass von öffentlicher Hand hier ein Umdenken passiert, um die Unterstützung anzubieten, die wir hier brauchen. Denn schließlich ist es sowohl für die Betroffenen, als auch für die Therapeutinnen und Therapeuten eine schwierige Situation. 77% der Umfrageteilnehmer in Deutschland gaben an, dass diese Situation sie belaste. Die Studie zeigte weiter, dass rund 10% der Interessierten innerhalb von einem Monat einen Behandlungsplatz erhalten, fast 30% erst innerhalb eines halben Jahres und 38% müssen länger als 6 Monate warten (Zahlen für Deutschland).
Erweiterung des Angebots - Kassenfinanzierung ermöglichen
Die Corona-Pandemie erhöhte den Druck auf viele Menschen und zeigt umso stärker die Versorgungslücken auf. Ein rasches Umdenken und Handeln seitens der Regierung ist notwendig, um hier Lücken zu schließen und Folgeschäden – sowohl gesundheitlich, als auch wirtschaftlich – vorzubeugen.
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